In der sächsischen Schweiz kämpfen Einsatzkräfte seit gestern gegen einen bedrohlichen Waldbrand. Das Feuer wütet nahe Dresden in der Region Hohnstein, wo nach offiziellen Angaben bereits über 20 Hektar Wald in Flammen stehen. Die Behörden haben heute Vormittag die Warnstufe erhöht, nachdem starke Winde die Ausbreitung beschleunigten.
Besonders problematisch ist das unwegsame Gelände. «Wir können viele Bereiche nur zu Fuß erreichen, was den Einsatz extrem erschwert», erklärt Einsatzleiter Michael Weber. Über 200 Feuerwehrleute sind im Schichtbetrieb vor Ort, unterstützt von Löschhubschraubern, die Wasser aus der nahen Elbe aufnehmen.
Die anhaltende Trockenheit der vergangenen Wochen hat den Waldboden in ein Pulverfass verwandelt. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes fiel in der Region seit fast drei Wochen kein nennenswerter Niederschlag. «Diese Bedingungen erinnern erschreckend an die Situation von 2018», berichtet Försterin Sabine Lehmann, die damals den verheerenden Großbrand in der Region miterlebte.
In den umliegenden Ortschaften spüre ich die Anspannung der Menschen. Viele packen bereits wichtige Dokumente zusammen, obwohl eine Evakuierung bisher nicht angeordnet wurde. Ein älterer Herr in Hohnstein erzählt mir mit zitternder Stimme: «Wir haben Angst, dass es wieder so schlimm wird wie beim letzten Mal.»
Die Polizei ermittelt zur Brandursache. Sachsens Innenminister hat zusätzliche Unterstützung zugesagt. Ob die kommenden Regenfälle, die für Donnerstag vorhergesagt sind, die erhoffte Entlastung bringen, bleibt abzuwarten. Für die erschöpften Einsatzkräfte und die besorgten Anwohner wäre es ein dringend benötigter Lichtblick.