Eine erschütternde Tragödie ereignete sich gestern im idyllischen Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen. Eine 54-jährige Frau aus dem Landkreis Weilheim-Schongau stürzte beim Wandern in die Tiefe und verstarb noch an der Unfallstelle. Ihr 55-jähriger Ehemann erlitt bei dem Versuch, ihr zu helfen, schwere Verletzungen. Das Paar war auf einem beliebten Wanderweg unterwegs, als das Unglück am späten Nachmittag geschah.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei verlor die Frau auf dem rutschigen Weg das Gleichgewicht und stürzte etwa 40 Meter einen Wasserfall hinab. Ihr Mann versuchte verzweifelt, ihr zu Hilfe zu eilen, und verletzte sich dabei ebenfalls schwer. «Solche Unglücksfälle erschüttern unsere gesamte Gemeinschaft«, erklärt Bergwachtleiter Thomas Müller. «Die Partnachklamm ist eigentlich ein gut gesichertes Wandergebiet, aber bei Nässe kann es tückisch werden.»
Die Bergwacht rückte mit einem Großaufgebot an, unterstützt durch die Alpine Einsatzgruppe der Polizei und einen Rettungshubschrauber. Der schwerverletzte Ehemann wurde per Hubschrauber ins Klinikum Garmisch geflogen. Für seine Frau kam jede Hilfe zu spät.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich immer wieder erlebt, wie schnell die Berge von einem idyllischen Ausflugsziel zur tödlichen Gefahr werden können. Die Einheimischen hier in der Region sind spürbar betroffen – viele kennen die Stelle und sind dort selbst regelmäßig unterwegs.
Die Polizei hat Ermittlungen zum genauen Unfallhergang aufgenommen. Experten der Bergwacht weisen darauf hin, dass nach den jüngsten Regenfällen viele Wege in den Alpen rutschig und gefährlich sein können. Die Behörden appellieren an alle Wanderer, auf angepasstes Schuhwerk zu achten und bei unsicheren Verhältnissen lieber umzukehren. Dieser tragische Vorfall erinnert uns daran, dass selbst bekannte Wanderwege ihre Tücken haben können.