Die Hamburger erleben erneut einen streikbedingten Stillstand an ihrem Flughafen. Seit heute früh um 3 Uhr bestreiken Beschäftigte der Sicherheitskontrollen und Teile des Bodenpersonals den Airport. Betroffen sind vor allem Passagier- und Gepäckkontrollen. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di soll der Ausstand bis Dienstagabend um 23:59 Uhr andauern – eine Situation, die tausende Reisende vor Herausforderungen stellt.
«Wir kämpfen für faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen», erklärt Beate Fischer, Gewerkschaftsvertreterin bei ver.di. Die Gewerkschaft fordert unter anderem ein Lohnplus von 2,80 Euro pro Stunde für die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich. Die Arbeitgeber haben bisher ein Angebot von 1,30 Euro mehr vorgelegt.
Am Flughafen selbst herrscht eine merkwürdige Mischung aus hektischer Betriebsamkeit und ungewohnter Leere. Seit fast zwanzig Jahren berichte ich über Arbeitskämpfe in der Region, aber die Stimmung heute ist besonders angespannt. Viele Passagiere stehen ratlos vor den Anzeigetafeln, während Flughafen-Mitarbeiter versuchen, den Betrieb wenigstens teilweise aufrechtzuerhalten.
Ursprünglich waren für heute 224 Flüge mit rund 30.000 Passagieren geplant. Die Flughafengesellschaft geht davon aus, dass etwa 50 Prozent aller Flüge gestrichen werden müssen. Besonders der Vormittag ist stark betroffen – viele Reisende haben ihre Flüge erst heute Morgen als gestrichen vorgefunden.
Für Hamburg ist es bereits der dritte größere Warnstreik am Flughafen in diesem Jahr. Die wirtschaftlichen Folgen sind erheblich, nicht nur für die Airlines. «Jeder Streiktag kostet uns einen mittleren sechsstelligen Betrag», so ein Sprecher des Hamburger Flughafens gegenüber lokalen Medien.
Wie wird es weitergehen? Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 26. und 27. Juni angesetzt. Bis dahin bleibt Reisenden nur, sich direkt bei ihrer Airline zu informieren. Der Konflikt zeigt einmal mehr: Mobilität ist heute so selbstverständlich – bis sie plötzlich zum Stillstand kommt.