Die Pumpen laufen, während andere feiern. Auch über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel sorgen die Wasserverbände in Nordrhein-Westfalen für sauberes Trinkwasser und funktionierenden Hochwasserschutz. Rund 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Bereitschaft, um die lebenswichtigen Anlagen zu überwachen. Bei einer durchschnittlichen Wassernutzung von 125 Litern pro Person und Tag ist der reibungslose Betrieb unverzichtbar.
«Wasser kennt keine Feiertage», erklärt Michael Schmidt vom Ruhrverband. «Unsere Kläranlagen und Pumpwerke müssen rund um die Uhr funktionieren.» Die Einsatzteams arbeiten im Schichtdienst, während viele andere Menschen im Land die Feiertage genießen.
Was mir bei meinen Recherchen in den vergangenen Jahren immer wieder auffiel: Die Wasserversorger leisten einen oft übersehenen, aber systemrelevanten Dienst. In einem Kontrollraum des Lippeverbands beobachtete ich einmal, wie Techniker Dutzende Monitore gleichzeitig im Blick behielten – ähnlich einer Verkehrsleitzentrale, nur dass es hier um unser wichtigstes Lebensmittel geht.
Besonders herausfordernd sind extreme Wetterereignisse, die sich auch an Feiertagen nicht ausschließen lassen. «Bei Starkregen oder plötzlicher Schneeschmelze müssen wir binnen Minuten reagieren können», erläutert Petra Linden vom Erftverband. Die Verbände haben dafür ausgeklügelte Notfallpläne entwickelt.
Die kommunale Zusammenarbeit der Wasserverbände ist dabei ein nordrhein-westfälisches Erfolgsmodell, das seit über 100 Jahren funktioniert. Wenn ich an unsere Wasserqualität denke: Es ist ein Luxus, den wir oft als selbstverständlich hinnehmen – ermöglicht durch Menschen, die auch während der Festtage im Einsatz sind.
Ob wir in Zukunft angesichts des Klimawandels unseren Wasserverbrauch überdenken müssen? Die Experten jedenfalls raten dazu, bewusster mit der Ressource umzugehen – nicht nur zur Weihnachtszeit.