In Berlin machen sich Experten Sorgen um die langfristige Wasserversorgung der Hauptstadt. Trotz ausreichender Reserven für 2024 zeichnet sich ein beunruhigender Trend ab: Die Grundwasserstände sinken kontinuierlich. Die Berliner Wasserbetriebe planen daher Investitionen von 450 Millionen Euro in diesem Jahr, um die Infrastruktur zukunftssicher zu machen.
«Die Lage ist nicht kritisch, aber wir müssen jetzt handeln», erklärt Christoph Donner, Vorstandschef der Berliner Wasserbetriebe. Besonders die letzten trockenen Jahre haben Spuren hinterlassen. Der Grundwasserspiegel ist an vielen Messstellen deutlich abgesunken, teilweise um mehrere Meter seit 2010.
Auf meinen Recherchewegen durch Brandenburg fällt mir immer wieder auf, wie trocken die Böden bereits im Frühjahr sind. Früher saftiges Grün, heute oft staubtrockene Flächen. Diese Entwicklung macht auch vor der Hauptstadt nicht halt.
Die Wasserbetriebe setzen nun auf moderne Technologien und den Ausbau der Speicherkapazitäten. Ein Pilotprojekt zur künstlichen Grundwasseranreicherung läuft bereits in Spandau. «Wir müssen das Regenwasser besser nutzen und speichern», betont Umweltsenatorin Silke Karcher.
Was bedeutet das für die Berlinerinnen und Berliner? Kurzfristig keine Einschränkungen, langfristig möglicherweise höhere Wasserpreise. Aber ohne diese Investitionen könnte die Stadt in trockenen Sommern vor echten Problemen stehen. Die Frage bleibt: Ist Berlin bereit, den Preis für eine sichere Wasserversorgung zu zahlen?