In München wird es wieder einmal eng mit den Weihnachtsgeschenken. Die letzten Tage vor dem Fest zeigen das übliche Bild: Hektische Menschen hasten durch die Kaufhäuser, während der Minutenzeiger unerbittlich tickt. Laut einer Umfrage der Handelskammer München verschiebt jeder dritte Münchner seine Einkäufe auf die letzten drei Tage vor Heiligabend. Besonders beliebt: Geschenkgutscheine und Süßigkeiten.
An Heiligabend haben die meisten Geschäfte in der Innenstadt von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Der Kaufhof am Marienplatz und das Kaufhaus Ludwig Beck schließen ihre Türen erst um 14:30 Uhr. Die Supermärkte wie Edeka, Rewe und Aldi machen größtenteils um 14 Uhr Schluss, während die Geschäfte am Hauptbahnhof und am Flughafen sogar bis 17 Uhr geöffnet bleiben – die letzte Rettung für echte Notfälle.
«Der 24. Dezember ist traditionell einer unserer umsatzstärksten Tage im Jahr», erklärt Martin Weber, Filialleiter eines großen Kaufhauses am Marienplatz. «Viele Menschen brauchen offenbar den Zeitdruck, um kreativ zu werden.»
Besonders auffällig ist das Phänomen bei Männern. Als ich gestern durch die Kaufinger Straße lief, konnte ich nur schmunzeln: Wie jedes Jahr sieht man dort überwiegend gestresste Männergesichter, die mit leicht verzweifeltem Blick nach passenden Geschenken suchen.
Die Shopping-Areale rund um den Marienplatz und in Schwabing verzeichnen in den letzten Tagen vor Weihnachten einen Besucheranstieg um fast 70 Prozent. Beliebte Last-Minute-Artikel sind nicht nur Gutscheine, sondern auch Bücher, Schmuck und Elektronik.
Was uns Münchner besonders auszeichnet: Trotz Hektik bleibt die Stimmung meistens entspannt. «Die Leute wissen, dass sie spät dran sind und nehmen es mit Humor», beobachtet eine Verkäuferin im Riem Arcaden. Wer klug ist, nutzt übrigens den öffentlichen Nahverkehr – Parkplätze sind in diesen Tagen gold wert und rarer als manche Geschenkidee.