Am Brombachsee in Mittelfranken verbreitet ein riesiger Wels seit Tagen Angst unter Badegästen. Der über zwei Meter lange Fisch hat mindestens acht Menschen verletzt, darunter auch Kinder. Die Behörden haben nun Teile des beliebten Badesees gesperrt, während Experten diskutieren, wie mit dem ungewöhnlich aggressiven Tier umzugehen ist.
«Diese Bissverletzungen sind keine Lappalien«, erklärt der örtliche DLRG-Leiter Thomas Schmidt. Die Betroffenen berichten von plötzlichen, schmerzhaften Attacken. Eine junge Frau aus Nürnberg erzählt: «Es fühlte sich an, als würde jemand mein Bein in einen Schraubstock spannen.» Die Verletzungen reichen von Hämatomen bis zu tieferen Wunden.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten ein Naturphänomen erlebt, das lokal für solche Verunsicherung sorgt. Während der Wels normalerweise als scheuer Einzelgänger gilt, vermuten Biologen, dass dieses Exemplar sein Nest verteidigt oder durch die Hitze und viele Badegäste gestresst ist.
«Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung», bestätigt Landrat Matthias Dießl. Angler mit Spezialgenehmigungen sollen den Fisch fangen. Der Bürgermeister von Pleinfeld fügt hinzu: «Der Brombachsee ist für uns ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wir müssen die Sicherheit wiederherstellen.»
Die Situation am Brombachsee zeigt, wie schnell sich das Zusammenleben von Mensch und Natur verändern kann. Der Fall könnte Signalwirkung für andere Badeseen haben. Denn wo immer mehr Menschen in Naturräume vordringen, werden Begegnungen mit wilden Tieren wahrscheinlicher. Und manchmal zeigt uns die Natur eben ihre Zähne.