Bei Bauarbeiten am Flughafen Düsseldorf wurde gestern Nachmittag eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Der 125 Kilogramm schwere Blindgänger lag in einem Baufeld nahe des Terminals und sorgte für erhebliche Einschränkungen im Flugbetrieb. Über 200 Flüge mussten gestrichen werden, was rund 15.000 Passagiere betraf.
Die Entschärfung begann kurz nach 20 Uhr und wurde binnen einer Stunde erfolgreich abgeschlossen. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hatten den Sprengkörper vor Ort kontrolliert unschädlich gemacht. «Die Operation verlief reibungslos, aber solche Funde sind in unserer Region leider keine Seltenheit», erklärte Einsatzleiter Michael Weber.
Während der Entschärfung musste ein Sicherheitsradius von 300 Metern eingehalten werden. Dies führte zur vorübergehenden Räumung von Teilen des Terminals und umliegenden Bereichen. Die Passagiere reagierten größtenteils mit Verständnis. Als ich am frühen Abend vor Ort war, beeindruckte mich die Ruhe und Professionalität, mit der das Flughafenpersonal die Situation meisterte.
Besonders für Anwohner des Rheinlands gehören solche Bombenfunde zum Alltag. Allein in Nordrhein-Westfalen werden jährlich rund 2.000 Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. «Die Erfahrung zeigt, dass wir noch Jahrzehnte mit diesen gefährlichen Überbleibseln leben müssen», so eine Sprecherin der Stadt Düsseldorf.
Der Flugbetrieb wurde heute Morgen wieder vollständig aufgenommen. Die Airlines arbeiten nun daran, die Passagiere umzubuchen. Für den Düsseldorfer Flughafen ist es bereits der zweite Bombenfund in diesem Jahr – ein stiller Mahner unserer Geschichte, der mitten im Alltag auftaucht.