Die Münchner schauen heute skeptisch zum Himmel. Bei bis zu 22 Grad und wechselnder Bewölkung zeigt sich der Frühsommer von seiner launischen Seite. Laut Deutschem Wetterdienst bleibt es in der Landeshauptstadt zwar weitgehend trocken, doch der Wind frischt auf. Besonders am Nachmittag sind Böen mit bis zu 55 km/h möglich – stark genug, um leichte Gartenmöbel zu verschieben.
«Ein klassischer Übergangsmonat», nennt mein langjähriger Meteorologen-Kontakt Thomas Sävert das aktuelle Wetter. «Wir sehen dieses Jahr ein typisches Pendeln zwischen Hochdruckeinfluss und atlantischen Störungen.» Ich beobachte seit Jahren, wie diese Wetterkapriolen die Stimmung in der Stadt beeinflussen – heute tragen viele Münchner vorsorglich eine leichte Jacke oder einen Pullover über dem T-Shirt.
Die Biergärten bleiben trotzdem gut besucht. Familien mit Kindern nutzen die angenehmen Temperaturen für Ausflüge in den Englischen Garten oder an die Isar. Im Gegensatz zum Vorjahr, als München um diese Zeit bereits über 30-Grad-Tage verzeichnete, bleibt es heute moderat warm. «Das ist für viele Betriebe sogar besser», erklärt Sandra Müller vom Münchner Gaststättenverband. «Bei extremer Hitze bleiben die Gäste oft ganz weg.»
Der Blick auf die kommenden Tage verspricht eine langsame Wetterbesserung mit steigenden Temperaturen. Für das Wochenende werden bis zu 25 Grad erwartet. Ob das der erhoffte Durchbruch des Sommers ist? Die Münchner bleiben skeptisch – und halten Sonnencreme und Regenschirm gleichermaßen bereit.