Dresden blickt wieder nach oben: Der Fernsehturm, seit Jahrzehnten geschlossenes Wahrzeichen der Stadt, steht vor seiner Wiedereröffnung. Nach 33 Jahren Dornröschenschlaf sollen 2025 wieder Besucher auf die Aussichtsplattform dürfen. Die Stadt und der Freistaat haben jetzt bestätigt: Die Planungen sind abgeschlossen, der Umbau soll noch in diesem Jahr beginnen.
Als ich gestern am Elbufer entlang lief, schauten viele Dresdner und Touristen immer wieder zum 252 Meter hohen Koloss hinauf. «Wird ja auch Zeit», meinte eine ältere Dame neben mir. Seit 1991 ist der Turm für die Öffentlichkeit gesperrt, nachdem er zu DDR-Zeiten ein beliebtes Ausflugsziel war. Mehr als 70.000 Besucher jährlich genossen damals den Panoramablick über das Elbtal.
Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 30 Millionen Euro. Bund und Freistaat übernehmen den Löwenanteil, die Stadt Dresden steuert 5 Millionen bei. «Der Fernsehturm ist mehr als ein Bauwerk. Er ist ein Symbol für Dresden», sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Die Planungen sahen viele Hürden: Brandschutz, Barrierefreiheit und eine neue Zuwegung mussten konzipiert werden.
Besonders spannend wird das neue Mobilitätskonzept. Besucher sollen künftig mit Elektrobussen vom Parkplatz Tolkewitz zum Turm gelangen. «Wir wollen das Verkehrsaufkommen im Wohngebiet minimieren», erklärt Projektleiter Thomas Walter. Mehr zur Verkehrsplanung gibt es auf der Webseite der Stadt Dresden.
Am Fuße des Turms entsteht zudem ein neues Besucherzentrum mit Gastronomie. Mich erinnert das an meine ersten Berichte aus Baden-Württemberg, wo der Fernsehturm Stuttgart nach seiner Wiedereröffnung zum Publikumsmagneten wurde. Für Dresden könnte der Turm ähnliches bedeuten – ein neuer Anziehungspunkt abseits der barocken Altstadt.
Was bedeutet die Wiedereröffnung für Dresden? Sie schließt nicht nur eine touristische Lücke, sondern heilt auch eine Wunde der Nachwendezeit. Der Fernsehturm verbindet Ost und West, Tradition und Moderne. Und während wir auf 2025 warten, bleibt eine Frage: Werden wir den alten Zauber wiederentdecken, wenn wir endlich wieder von oben auf unsere Stadt blicken können?