In München sorgt eine mysteriöse Brandserie für Unruhe. Seit Anfang September wurden im Stadtgebiet fünf Brände in Kellern und Tiefgaragen gelegt, der jüngste Vorfall ereignete sich am Sonntag in Haidhausen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und prüft Zusammenhänge zwischen den Fällen.
Die Brände weisen ähnliche Muster auf: Immer nachts werden Gegenstände in Kellerabteilen oder Tiefgaragen angezündet. «Wir haben eine Sonderkommission eingerichtet«, bestätigt Polizeisprecher Michael Langer. Bisher sei nur Sachschaden entstanden, doch die Gefahr für Anwohner sei erheblich. In Haidhausen mussten 15 Personen ihre Wohnungen verlassen, eine Frau erlitt eine leichte Rauchvergiftung.
Anwohner zeigen sich besorgt. «Nachts schlafen wir unruhig, man lauscht auf jedes Geräusch», erzählt Marion Weber aus der Maxvorstadt, wo vergangene Woche ein Feuer im Nachbarhaus ausbrach. Die Polizei hat die Streifenpräsenz erhöht und bittet Bürger um erhöhte Wachsamkeit.
Bei meinen Recherchen in den betroffenen Vierteln spüre ich die wachsende Verunsicherung. Viele haben zusätzliche Rauchmelder installiert, einige organisieren Nachbarschaftswachen. In Schwabing, wo ich früher selbst wohnte, berichtet der Hausmeister eines betroffenen Gebäudes: «Wir haben alle Kellertüren jetzt doppelt gesichert.»
Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Zeugenhinweise und Kameras haben bisher keine konkreten Hinweise auf den oder die Täter geliefert. Bleibt zu hoffen, dass die Sonderkommission bald Erfolg hat – bevor aus dem gefährlichen Spiel mit dem Feuer eine Tragödie wird.