Die Schlange vor der Wilden Maus zieht sich an diesem letzten Sonntag bis weit über den Platz. Mit rund einer Million Besuchern kann der Hamburger Winterdom 2024 an die Vor-Corona-Zahlen anknüpfen. «Wir sind mehr als zufrieden», erklärt Domreferent Robert Kirchhecker vom Wirtschaftsreferat der Stadt.
Die 32 Tage Dom-Spektakel auf dem Heiligengeistfeld lockten täglich durchschnittlich 31.000 Menschen an. Besonders die neuen Fahrgeschäfte wie der «Infinity» mit seiner 65-Meter-Schleife fanden großen Anklang. «Die Menschen suchen wieder verstärkt nach gemeinschaftlichen Erlebnissen, die nicht digital sind», beobachtet Schaustellerin Susanne Meyer, die seit 28 Jahren auf dem Dom vertreten ist.
Auch wirtschaftlich zeigt sich die Traditionsveranstaltung robust. Trotz gestiegener Preise – eine Familienrunde auf dem Riesenrad kostet mittlerweile 25 Euro – gaben die Besucher durchschnittlich 23 Euro pro Kopf aus. «Die Kaufbereitschaft war überraschend hoch», bestätigt Robert Fechtner vom Schaustellerverband.
Als ich am Donnerstagabend über das Gelände schlenderte, fiel mir auf, wie viele Familien mit Kindern unterwegs waren – auch zu später Stunde. Die frühere Öffnung um 13 Uhr an Wochentagen scheint sich bewährt zu haben.
Für den Sommerdom ab Juli plant die Stadt nun weitere Neuerungen. Ein digitales Bezahlsystem soll getestet werden. Der Dom bleibt, was er immer war: ein Stück hanseatische Tradition, das sich behutsam modernisiert. Und wie ein älterer Herr am Zuckerwattestand treffend bemerkte: «Der Dom ist für uns Hamburger wie ein alter Freund – man freut sich dreimal im Jahr auf ihn.»