Die Berliner Museumswelt stellt sich als Wirtschaftsmagnet heraus. Eine aktuelle Studie des Instituts für Museumsforschung und der Freien Universität offenbart: Jeder Euro, den Berlin in seine Museen investiert, fließt dreifach in die Stadtkasse zurück. Allein 2023 besuchten über 15 Millionen Menschen die staatlichen Häuser der Hauptstadt.
Hinter diesen beeindruckenden Zahlen verbergen sich harte wirtschaftliche Fakten. Museumsgäste geben in Berlin durchschnittlich 43 Euro pro Tag aus – für Restaurants, Hotels und Einkäufe. Bei internationalen Besuchern steigt diese Summe auf fast 80 Euro täglich. «Wir haben immer gewusst, dass Kultur sich lohnt. Jetzt haben wir es schwarz auf weiß», erklärt Kultursenator Joe Chialo.
Die Studie beschränkt sich auf die staatlichen Museen. Würde man private Häuser hinzurechnen, wäre der wirtschaftliche Effekt noch größer. Bemerkenswert: Fast 80 Prozent der Museumsbesucher kommen von außerhalb Berlins – ein klarer Beleg für die Tourismusrelevanz.
In Hamburg beobachte ich seit Jahren eine ähnliche Entwicklung. Die Elbphilharmonie hat dort eine vergleichbare Katalysatorwirkung entfaltet. Was diese Zahlen jedoch nicht abbilden: Den unschätzbaren Bildungswert für die Stadtbevölkerung selbst.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Museen könnte in den kommenden Haushaltsverhandlungen eine wichtige Rolle spielen. Denn während andere Städte um Besucher kämpfen, zeigt Berlin, dass kluge Kulturinvestitionen sich mehrfach auszahlen – nicht nur finanziell, sondern auch für die internationale Strahlkraft der Stadt. Die Frage bleibt: Wie kann dieser Erfolg nachhaltig gesichert werden?