Die Rauchsäule war schon von Weitem zu sehen, als die Berliner Feuerwehr gestern Abend gegen 21 Uhr in Hellersdorf eintraf. Ein Feuer im neunten Stock eines Wohnhauses hatte einen Mann schwer verletzt. Die Rettungskräfte mussten schnell handeln – der Betroffene schwebte in Lebensgefahr.
«Als wir in die Wohnung kamen, war die Lage kritisch», erzählt Einsatzleiter Michael Weber, der seit 15 Jahren bei Brandeinsätzen in Berlin dabei ist. Die Flammen hatten bereits das Wohnzimmer erfasst und dichter Qualm füllte alle Räume. Der Bewohner, ein Mann mittleren Alters, wurde mit schweren Brandverletzungen und einer Rauchgasvergiftung in der Nähe des Badezimmers gefunden.
Was den Brand ausgelöst hat, bleibt vorerst unklar. Nachbarn berichten von einem lauten Knall kurz vor Ausbruch des Feuers. Möglicherweise spielte ein technischer Defekt eine Rolle. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Rettung gestaltete sich besonders schwierig. Der Verletzte musste über das enge Treppenhaus nach unten transportiert werden. «Bei solchen Einsätzen zählt jede Minute», erklärt Weber. Vier Feuerwehrleute trugen den Mann über neun Stockwerke, während andere Einsatzkräfte parallel die Flammen bekämpften.
Unten angekommen, wartete bereits ein Rettungshubschrauber. Der Patient wurde sofort in eine Spezialklinik für Brandverletzungen geflogen. Sein Zustand sei nach wie vor kritisch, heißt es vom Krankenhaus.
In meinen Jahren der Berichterstattung habe ich selten einen so schnellen und koordinierten Rettungseinsatz erlebt. Die Berliner Feuerwehr schaffte es, gleichzeitig den Brand einzudämmen und ein Menschenleben zu retten – ein beeindruckendes Beispiel für die Professionalität der Einsatzkräfte.
Die übrigen Bewohner des Hauses konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Nach zwei Stunden war der Brand gelöscht. Wie lange die betroffene Wohnung unbewohnbar bleibt, ist noch nicht abzusehen.
Dieser Vorfall zeigt wieder einmal, wie wichtig funktionsfähige Rauchmelder sind. Hätten Nachbarn nicht so schnell reagiert, wäre der Ausgang womöglich noch tragischer gewesen.