Die Rückkehr in die eigene Wohnung endete am Donnerstagabend für eine 25-jährige Stuttgarterin mit einem Schock. Als sie gegen 21:45 Uhr ihre Wohnung an der Hackstraße betrat, stand sie plötzlich einem Einbrecher gegenüber. Der Mann flüchtete sofort durch die Wohnungstür ins Treppenhaus und verschwand in der Dunkelheit. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte er sich über ein Fenster Zugang zur Erdgeschosswohnung verschafft.
Die junge Frau alarmierte umgehend die Polizei. Trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung konnte der Täter nicht mehr gefasst werden. Er wird als etwa 1,75 Meter großer Mann mit sportlicher Figur beschrieben, der komplett dunkel gekleidet war und eine schwarze Kapuze trug.
«In solchen Momenten zeigt sich, wie wichtig es ist, ruhig zu bleiben und sofort die 110 zu wählen», erklärt Kriminalhauptkommissar Thomas Weber vom Stuttgarter Polizeipräsidium. «Die Bewohnerin hat genau richtig reagiert.» Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler hatte der Einbrecher die Wohnung nach Wertsachen durchsucht, wurde aber durch die Rückkehr der Bewohnerin gestört.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in Stuttgart zuletzt wieder gestiegen, besonders in den Herbst- und Wintermonaten nutzen Täter die frühe Dunkelheit. Die Polizei rät Bewohnern, auch bei kurzer Abwesenheit Fenster zu schließen und Türen abzuschließen. Nachbarn sollten auf verdächtige Personen achten.
Was mich bei meinen Recherchen zu Einbrüchen immer wieder erstaunt: Viele Menschen unterschätzen die emotionalen Folgen. Nicht der materielle Schaden, sondern das verlorene Sicherheitsgefühl belastet die Betroffenen oft am stärksten.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 0711/8990-5778. Besonders aufmerksame Nachbarn könnten zur Aufklärung beitragen. Wie die Erfahrung zeigt, werden Einbrecher oft durch einfache Sicherungsmaßnahmen abgeschreckt – ein Grund mehr, in Hausgemeinschaften das Thema Einbruchschutz gemeinsam anzugehen.