In der Landeshauptstadt Düsseldorf zeichnet sich eine positive Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt ab. Im ersten Halbjahr 2024 genehmigte die Stadt den Bau von knapp 1700 neuen Wohnungen. Dies entspricht einem deutlichen Anstieg von rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie die Stadtverwaltung gestern mitteilte.
Die Zahlen geben Hoffnung in einer Stadt, die seit Jahren mit Wohnungsmangel kämpft. Besonders erfreulich: Fast die Hälfte der genehmigten Wohnungen entfällt auf den geförderten Wohnungsbau. «Wir brauchen dringend mehr bezahlbaren Wohnraum in Düsseldorf», betont Oberbürgermeister Stephan Keller. «Die aktuellen Zahlen zeigen, dass unsere Maßnahmen zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren Wirkung zeigen.»
Tatsächlich hat die Stadt ihre Bauämter personell aufgestockt und Prozesse digitalisiert. Als langjährige Beobachterin der Düsseldorfer Wohnungspolitik kann ich bestätigen: Die Stimmung unter Bauherren hat sich merklich verbessert. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit für Bauanträge sank von 9 auf 6 Monate.
Kritik kommt dennoch von der Mietervereinigung. «Der Anstieg ist begrüßenswert, aber wir brauchen mindestens 3000 neue Wohnungen pro Jahr, um den Bedarf zu decken», sagt Vereinssprecher Hans Meyer. Besonders die steigenden Baukosten bereiten vielen Projektentwicklern Sorgen.
Die größten Bauvorhaben entstehen in den Stadtteilen Gerresheim und Rath. Dort werden auf ehemaligen Industrieflächen komplette neue Quartiere geplant. Ob sich der positive Trend fortsetzt, bleibt abzuwarten. Die Frage ist nicht nur, wie viele Wohnungen genehmigt, sondern wie viele tatsächlich gebaut werden – und zu welchem Preis.