Die Münchner Immobilienpreise zeigen überraschende Entwicklungen: Wer heute eine Wohnung in der bayerischen Landeshauptstadt kauft, bekommt mehr Quadratmeter fürs Geld als noch vor zwei Jahren. Eine aktuelle Auswertung des Immobilienportals ImmoScout24 zeigt, dass Kaufinteressenten mit einem Budget von 500.000 Euro durchschnittlich 63 Quadratmeter Wohnfläche erwerben können – neun Quadratmeter mehr als 2022.
Diese Entwicklung erlebe ich seit Monaten bei meinen Recherchen in der Stadt. «Die Preiskorrektur am Münchner Immobilienmarkt ist inzwischen deutlich spürbar», bestätigt auch Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. Besonders in den Stadtteilen Feldmoching-Hasenbergl und Milbertshofen-Am Hart sind die Quadratmeterpreise gesunken.
Dennoch bleibt München die teuerste Großstadt Deutschlands. Mit durchschnittlich 7.937 Euro pro Quadratmeter liegt die Isarmetropole weit vor Hamburg (5.571 Euro) und Frankfurt am Main (5.564 Euro). Die gestiegenen Zinsen haben zudem viele Kaufinteressenten abgeschreckt. Ich beobachte auf meinen Touren durch die Stadt, dass Makler inzwischen deutlich länger brauchen, um Objekte zu vermitteln.
Experten sehen in der aktuellen Situation jedoch auch Chancen: «Für Käufer mit ausreichend Eigenkapital bietet der Markt jetzt günstigere Einstiegsmöglichkeiten», erklärt der Münchner Immobilienberater Stefan Meier. Besonders Familien, die lange von einer eigenen Wohnung träumen mussten, könnten nun profitieren.
Wie lange dieser Trend anhält, bleibt offen. Die Nachfrage nach Wohnraum in München ist ungebrochen hoch. Werden die Zinsen wieder sinken, könnte auch der Preisdruck schnell zurückkehren. Die Frage ist nicht ob, sondern wann der Münchner Immobilienmarkt wieder anzieht.