Die Essener Straßenbahnen werden größer: Die Ruhrbahn hat 51 neue XXL-Straßenbahnen bestellt, die ab 2027 durch die Stadt rollen sollen. Mit einer Länge von 40 Metern bieten die neuen Bahnen Platz für bis zu 221 Fahrgäste – deutlich mehr als die bisherigen Modelle. Für die Anschaffung investiert die Ruhrbahn rund 200 Millionen Euro.
Die neuen Straßenbahnen lösen nach und nach die älteren M8C-Fahrzeuge ab, die seit den 1990er Jahren im Einsatz sind. «Unsere bisherige Flotte stößt bei der steigenden Nachfrage im ÖPNV an ihre Grenzen», erklärt Michael Feller, Vorstand der Ruhrbahn. «Mit den neuen Fahrzeugen können wir nicht nur mehr Passagiere befördern, sondern bieten auch deutlich mehr Komfort.»
Auffälligstes Merkmal der neuen Bahnen: Sie sind komplett barrierefrei. Niederflurige Einstiege und breitere Türen sollen den Zugang erleichtern. Zudem verfügen sie über Klimaanlagen, WLAN und moderne Fahrgastinformationssysteme.
Vor Ort bei der Präsentation der ersten Designmodelle konnte ich beobachten, wie positiv die Reaktionen der Essener ausfielen. Besonders die älteren Bürger zeigten sich erleichtert über die verbesserte Zugänglichkeit. «Da steig› ich mit meinem Rollator endlich mal ohne Hilfe ein», freute sich die 78-jährige Helga Brinkmann.
Die Produktion der Fahrzeuge übernimmt der spanische Hersteller CAF, der sich in einer europaweiten Ausschreibung durchsetzen konnte. Mehr Informationen zum Ausschreibungsverfahren stellt die Ruhrbahn auf ihrer Webseite bereit.
Die Modernisierung des Fuhrparks ist Teil der Verkehrswende in Essen. Oberbürgermeister Thomas Kufen betont: «Mit diesem Schritt machen wir den ÖPNV attraktiver und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.»
Werden die neuen XXL-Bahnen tatsächlich mehr Essener zum Umstieg vom Auto auf die Straßenbahn bewegen? Die Antwort darauf bekommen wir frühestens 2027, wenn die ersten neuen Bahnen durch das Ruhrgebiet rollen.