Der «Zug der Liebe» hat am Samstag erneut Tausende Menschen in Berlin vereint. Bei strahlendem Sonnenschein zogen 25 Musikwagen und etwa 30.000 Teilnehmer tanzend durch die Straßen von Mitte bis nach Kreuzberg. Die Veranstalter sprachen vom «größten Zug der Liebe seit Bestehen» – ein deutliches Zeichen für Solidarität und Vielfalt in Zeiten politischer Spannungen.
«Wir wollen ein klares Zeichen gegen den Rechtsruck setzen», erklärte Organisator Jens Schwan. Die Parade stand unter dem Motto «Wir bleiben mehr» – eine bewusste Anspielung auf die aktuelle politische Lage und die Notwendigkeit, für demokratische Werte einzustehen.
Was mich besonders beeindruckte, war die friedliche Stimmung trotz der Menschenmassen. Als ich vergangenes Jahr in Hamburg über ähnliche Veranstaltungen berichtete, erlebte ich selten eine solche Mischung aus politischem Statement und ausgelassenem Feiern. Die Berliner Polizei bestätigte: «Bis auf wenige kleine Vorfälle verlief alles störungsfrei.»
Teilnehmerin Marie (24) tanzte auf dem Wagen einer Kreuzberger Initiative: «Wir feiern nicht nur, wir stehen für etwas ein. Das macht den Unterschied zu kommerziellen Partys.» Die bunte Mischung aus Techno-Fans, Familien und politisch Engagierten zeigt die breite Unterstützung.
Für 2025 haben die Organisatoren bereits angekündigt, den «Zug der Liebe» weiterzuführen und möglicherweise noch mehr soziale Projekte einzubinden. Die Frage bleibt: Kann eine Techno-Parade tatsächlich politisches Bewusstsein schaffen? Nach diesem Samstag in Berlin scheint die Antwort ein klares Ja zu sein.