Die Vision einer Eisenbahnstrecke von Dresden bis zum Fuß der Schneekoppe nimmt konkrete Formen an. Politiker aus Deutschland, Polen und Tschechien präsentierten gestern in Dresden einen gemeinsamen Plan für diese grenzüberschreitende Verbindung, die ab 2030 Realität werden könnte. Das ehrgeizige Projekt würde die Fahrzeit von derzeit über sechs Stunden auf knapp vier Stunden reduzieren.
In Dresden habe ich viele begeisterte Gesichter gesehen. Die Schneekoppe, mit 1603 Metern der höchste Berg im Riesengebirge, ist bei Wanderern und Naturliebhabern seit jeher beliebt. «Diese Bahnverbindung ist nicht nur ein Verkehrsprojekt, sondern ein starkes Symbol für das zusammenwachsende Europa», erklärte Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig bei der Präsentation.
Der Plan sieht die Reaktivierung stillgelegter Streckenabschnitte und den Neubau von rund 30 Kilometern Bahntrasse vor. Kostenpunkt: etwa 240 Millionen Euro. Die EU hat bereits Fördermittel in Aussicht gestellt. Die polnische Bürgermeisterin von Jelenia Góra, Beata Maciejewska, betonte: «Diese Verbindung wird unsere Region wirtschaftlich beleben und nachhaltigen Tourismus fördern.»
Bemerkenswert finde ich, wie dieses Projekt Menschen über Grenzen hinweg vereint. Als ich vor einigen Jahren über die Pläne zum ersten Mal berichtete, waren sie kaum mehr als eine vage Idee. Heute liegen detaillierte Machbarkeitsstudien vor.
Die letzte Etappe zum Gipfel soll weiterhin zu Fuß oder per Seilbahn erfolgen. Für die Anwohner bedeutet das Projekt Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung, für Umweltschützer eine nachhaltige Alternative zum Autoverkehr. Bleibt die Frage: Wird das ambitionierte Vorhaben tatsächlich Wirklichkeit? Die nächsten zwei Jahre werden entscheidend sein.