Der Schock sitzt tief in Berlin-Mitte, wo heute Vormittag ein Auto in eine Kindergruppe gefahren ist. Gegen 9:30 Uhr verlor ein 83-jähriger Fahrer die Kontrolle über seinen Mercedes und erfasste mehrere Kinder, die mit ihren Erzieherinnen auf dem Gehweg unterwegs waren. Nach ersten Polizeiangaben wurden sieben Menschen verletzt, darunter fünf Kinder im Vorschulalter.
«Es war wie ein Albtraum», berichtet Augenzeugin Petra M., die in einem Café gegenüber saß. «Plötzlich hörte ich Schreie und sah, wie der Wagen über den Bordstein schoss.» Der Unfallort an der Kreuzung Invalidenstraße/Ackerstraße verwandelte sich binnen Sekunden in einen Großeinsatzort. Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort, auch ein Rettungshubschrauber landete.
Die verletzten Kinder wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Ein sechsjähriger Junge erlitt schwere Kopfverletzungen, befindet sich nach Auskunft der Charité aber nicht in Lebensgefahr. Die anderen Verletzten kamen mit leichteren Blessuren davon. Eine Erzieherin steht unter Schock.
Nach ersten Ermittlungen spricht alles für einen tragischen Unfall. «Der Fahrer verwechselte offenbar Gas und Bremse», erklärte Polizeisprecher Michael Gassen. Gegen den Unfallverursacher wurde ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet.
In der Berliner Innenstadt häufen sich Unfälle mit älteren Autofahrern. Ich habe in meinen zwanzig Jahren als Reporterin immer wieder über ähnliche Vorfälle berichtet. Die Debatte über Fahrtauglichkeitstests für Senioren dürfte nun erneut entflammen.
Die Kita-Gruppe sollte eigentlich einen Ausflug zum nahen Spielplatz machen. Für die Familien und Erzieher hat die Stadt ein Kriseninterventionsteam eingerichtet. Der Bezirk Mitte prüft nun, wie die Sicherheit für Fußgänger an der Unfallkreuzung verbessert werden kann. Müssen wir unsere Kinder besser vor den Gefahren des Straßenverkehrs schützen?
Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Berliner Polizei.