In der Essener Innenstadt herrschte gestern reges Treiben trotz kühler Temperaturen. Zahlreiche kostümierte Gruppen zogen durch die Straßen, Bars und Clubs waren gut besucht. Die Polizei zeigt sich zufrieden: Nach der Halloween-Nacht wurden keine größeren Zwischenfälle registriert. Präventionsmaßnahmen und erhöhte Präsenz scheinen gewirkt zu haben.
Was für ein Unterschied zum Vorjahr! Damals hatten Randalierer in mehreren Ruhrgebietsstädten für Chaos gesorgt. In Essen blieb die Lage dieses Jahr entspannt, wie mir ein Polizeisprecher heute Morgen bestätigte: «Wir hatten uns auf einen arbeitsreichen Abend eingestellt, aber es blieb erfreulich ruhig.»
Die Stadt hatte vorgesorgt. Neben verstärkten Polizeistreifen waren auch Ordnungskräfte und Streetworker unterwegs. An neuralgischen Punkten wie dem Hauptbahnhof und dem Kennedyplatz standen zusätzliche Einsatzkräfte bereit. «Man hat gemerkt, dass die Behörden aus den Erfahrungen gelernt haben», berichtet Barbesitzerin Melanie Weber aus der Rüttenscheider Straße.
Besonders in den sozialen Medien hatte man im Vorfeld wachsam auf mögliche Aufrufe zu Krawallen geachtet. «Die frühzeitige Kommunikation hat präventiv gewirkt», so ein Sprecher der Stadt. Als ich gegen Mitternacht am Kennedyplatz vorbeischaute, sah ich vorwiegend gut gelaunte Menschen in fantasievollen Kostümen.
Die Erleichterung ist greifbar, nachdem vergangenes Jahr bundesweit Halloween-Krawalle für Schlagzeilen gesorgt hatten. Für Essen bedeutet der friedliche Verlauf nicht nur Aufatmen bei den Sicherheitsbehörden, sondern auch ein Stück Normalität zurück. Ob diese Ruhe auch bei künftigen Anlässen anhält? Die Strategie jedenfalls scheint zu funktionieren.